Ich stelle die Frage nach der Identität der jungen Generation, die sich immer mehr in der Virtual Reality verliert und ihre fließenden Grenzen mit der Realität vermischt. Die fortgeschrittene Technologie ermöglicht eine hohe Immersion, ein konzentriertes interaktives Eintauchen in eine künstliche Welt durch Auflösung der räumlichen Grenzen ohne begrenzte Informationsfülle, kombiniert mit einem variablen Ego.
Wie lotet sich die Jugend in den Welten aus und wie verhält sie sich schließlich und findet Realitätsbewusstsein, wenn ein schillernder Traum durch Konfrontation zerplatzt?
Die Seifenblase wird als Sinnbild für Vanitas, der Nichtigkeit des Greifbaren, kombiniert mit der Flüchtigkeit ihrer physikalischen Konstruktion zur assoziativen Darstellung der digitalen Illusion.
In den Gesichtern der dargestellten, jungen Menschen wird „weg sein“ von realen Bezugspunkten sichtbar. „weg sein“ steht aber auch für den Prozess des Eindringens in die virtuelle Welt und des Handelns darin. Der mögliche Realitätsverschub kann schließlich auch virtuelle Räume hinter konkreten baulichen Konstruktionen öffnen.

Susanne Kircher-Liner, 2016